Wir sind nicht ganz vollständig, als wir die Reise im Bus der Fa. Daurer nach Zöbern in der Buckligen Welt antreten. Lisa Dobnik fehlte wegen Krankheit, also besteht die Gruppe nur aus drei Mädchen. Das wird uns noch zum Verhängnis werden, wie sich zeigen wird.
Frau Strobl hat in Geographie die Fahrtroute besprochen. Kennt man den Semmering eh? Wo ist die Bucklige Welt? Was ist der Wechsel? Wie kommt man dahin? – Man lernt fürs Leben im Sport.
Das Wetter schaut nicht gut aus, Schneefall ist angesagt und wir haben zwei Berge zum Überqueren. Für unsere Leser zum Mitlernen hier die Route: Lunz – Richtung Lackenhof/ Langau – Zeller Rain – vorbei an Mariazell – Gußwerk – Wegscheid – Niederalpl – Neuberg/Mürz – Mürzzuschlag – Semmeringschnellstraße mit der Tunnelkette – Neunkirchen – Südautobahn Richtung Graz – Wechsel – Abfahrt Zöbern.
Da sind wir. Die Straßen waren gar nicht so schlecht geräumt, aber vor allem über die Berge matschig. Wir bewegen uns schließlich auf 1125 bzw.1229 Metern.
Fast pünktlich kommen wir an, bloß 10 Minuten Verspätung – austreten muss man ja auch einmal bei einer Fahrt von zweieinhalb Stunden. Das Wetter ist schön, blauer Himmel kommt. Umziehen im Bus, Strecke besichtigen, Herr Schornsteiner muss das richtige Wachs finden. Der Technikbewerb ohne Stöcke ist ganz interessant, wir treffen auch alle mit dem Tennisball in den Korb und vermeiden eine kleine Strafrunde. Für uns Göstlinger ist das nix, die Mädchen holen sich hier schon ihren Vorsprung für den Entscheidungslauf heraus. Es wird nach der Gundersen-Methode im klassischen Stil gelaufen, die Rückstände aus dem Technikbewerb werden verdoppelt und mit diesen nehmen die LäuferInnen die Verfolgung auf. Pia und Kathi stehen in ihrer Klasse ganz vorn und Kathi lässt sich den Sieg auch nicht nehmen. Aber alle kämpfen, als ginge es um Olympia-Gold – vor allem Luki Heigl müssen wir loben, der ja eigentlich nur als Ersatz mitgefahren war. Und als Markus Janz bei Frau Strobl vorbeikeuchte, japste er: „ I muaß sp….., Frau Lehrer, i muaß glei spe….!“ Aber nach einer kräftigen Anfeuerung schaffte er es ins Ziel, ohne sich übergeben zu müssen.
Tolle Leistungen von allen, Gratulation! Und dann kam die Überraschung: Die Göstlinger Burschen mit Lukas Heigl, Armin Krenn und Markus Janz hatten die Mannschaftswertung gewonnen! Da hat uns sicherlich die Berechnungsmethode geholfen. Es wurden nämlich keine Zeiten gemessen, sondern die Platzziffer aus den einzelnen Rängen errechnet. Super! Dass unsere „großen“ Mädchen gewinnen würden, war ohnehin klar, und auch die dritte Goldene der „jungen“ Mädchen brauchte eigentlich nur abgeholt werden. Doch da war ein Unglück geschehen: Johanna war kurz vor dem Ziel „eingesprungen“, wie man in der Traberszene so sagt. Sie hatte, um aufzuholen, einige unnötige Skating-Schritte beim kleinen Anstieg gemacht, wirklich nicht notwendig, sie hätte auch lustig ins Ziel spazieren gehen können. Aber das hatten leider Funktionäre gesehen und sie disqualifiziert. Und weil wir in dieser Gruppe nur mit drei Mädchen am Start waren, kam keine Mannschaftswertung zusammen. Schade – wir gratulieren aber trotzdem Pia Bachler und Juliane Schrefel zu ihrem großartigen Lauf. So fuhren wir mit zweieinhalb Goldenen und einer Silbernen Medaille nach Hause.
Unser Chauffeur fährt gut, wir kommen rasch weiter. Einige erleiden Hungerattacken, der Tee und die Leberkässemmel in Zöbern waren für manche zuwenig nach dieser Anstrengung! Also halten wir beim SPAR in Mürzzuschlag. Es ist ruhig im Bus, alles isst. Am Zeller Rain erleben wir ein romantisches Schneegestöber, die Heimat hat uns wieder.
Hier die genauen Ergebnisse:
Mannschaftswertungen, Kat. IIIw, Kat. III m, Kat. IV w, Kat IV m